Viele Deutsche kaufen regelmäßig Light-Produkte. Seit den 80er Jahren befinden sie sich im Aufschwung und ihr Absatz steigt kontinuierlich. Inzwischen gibt es von vielen Produkten nicht nur die herkömmliche, sondern auch eine Light-Variante. Egal ob Margarine, Butter, Mayonnaise, Milchprodukte, Wurstwaren, Fertiggerichte, Limonade, Schokolade, Chips oder Kekse – in jeder Produktklasse gibt es mindestens ein Produkt, das mit leichterem Genuss wirbt, um das Verbraucherinteresse zu steigern.
Lebensmittelrechtlich nicht klar definiert
Der Begriff „light“ (engl. light = leicht), manchmal auch „lite“, bezeichnet Lebensmittel und Getränke (auch Zigaretten), denen unerwünschte Bestandteile ganz oder zu einem Teil entzogen wurden. Dabei kann sich die Bezeichnung auf diverse Eigenschaften eines Produktes beziehen, denn „light“ heißt nicht immer automatisch kalorienarm. Fettarm, zuckerarm, alkoholarm, nikotinarm, kohlensäurearm, energiereduziert, leicht bekömmlich oder locker und luftig: auch solche Attribute laufen häufig unter „light“. Versprechungen auf der Verpackung erlauben also keinen Rückschluss auf den Kalorien- oder Nährstoffgehalt eines Lebensmittels. Seit 2007 ist eine EU-Regelung in Kraft, die die Verwendung des Begriffs „light“ zumindest ein wenig besser regelt. So muss bei Produkten klar erkennbar sein, auf welche Eigenschaft sich die Bezeichnung „leicht“ oder „light“ bezieht, also ob das Produkt beispielsweise fett-, zucker-
oder kalorienärmer ist als ein vergleichbares. Ist der Claim (engl. claim = Behauptung) auf der Verpackung auf den Energiegehalt bezogen, so muss das Produkt wenigstens 30 % weniger Energie enthalten. Eine Light-Margarine darf also maximal 70 % der Kalorien einer herkömmlichen Margarine haben und es muss der Verpackung entnehmbar sein, dass sich die Betitelung „light“ auf den Kaloriengehalt bezieht.
Aber wie viel/e Kalorien, Fett oder Zucker dürfen nun genau in einem Lebensmittel sein, wenn dies z.B. als
fett- oder zuckerarm bezeichnet wird?
Hierzu eine
Übersicht:
energiearm:
max. 40 kcal/100 g bzw. 20 kcal/100 ml
energiefrei:
max. 4 kcal/100 g bzw. 100 m
fettarm:
max. 3 g Fett/100 g bzw. 1,5 g Fett/100 ml
fettfrei:
max. 0,5 g Fett/100 g bzw. 100ml
zuckerarm:
max. 5 g Zucker/ 100 g bzw. 100 m
zuckerfrei:
max. 0,5 g Zucker/ 100 g bzw. 100 ml
Die größten Fallen bei Light-Produkten
Der Konsum von Light-Produkten beinhaltet zwei große Fallen:
1. Es werden häufig größere Mengen der Lebensmittel verzehrt, weil man das Gefühl hat, dies mit gutem Gewissen tun zu können.
2. Die anstelle von Fett und Zucker verwendeten Zutaten sind zum Teil eher kritisch zu betrachten und können unter Umständen sogar zur Gewichtszunahme beitragen.
Light-Produkte sind für den figurbewussten Esser leider kein Freibrief, so viel zu essen wie man möchte. Nur auf Light- Produkte zu setzen, macht weder dünner noch hilft es dabei, die schlanke Linie zu erhalten. In Wirklichkeit besteht im Kaloriengehalt von herkömmlichen und Light-Produkten teilweise erschreckend wenig Unterschied. Fettarme Light-Produkte schmecken zudem oft nicht so gehaltvoll und befriedigen die Geschmacksknospen nicht ausreichend – das Verlangen nach mehr wächst. Light-Produkte sättigen viele Menschen nicht lange, wodurch man unter Umständen größere Portionen isst, oder das vermeintliche Defizit bei der nächsten Mahlzeit ausgleicht. In diesen Fällen ist es ratsam, individuell auf seinen Körper zu hören. Macht einen der Sahne-Joghurt für mehrere Stunden satt, kann dies in der Gesamtbilanz die kalorienärmere Alternative sein als drei fettarme und dafür zuckerreiche Fruchtjoghurts.
Wie man nicht in die Light-Falle tappt
Um nicht in die Light-Falle zu tappen, ist es wichtig, sich mit seinem Essen zu beschäftigen. Eine generelle zucker- und fettarme Ernährung hilft eher und vor allem langfristiger dabei, abzunehmen oder das Gewicht zu halten als eine Ernährung mit künstlichen und teuren Light-Produkten. Von Natur aus kalorienarme
Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, fettarme Fleisch- und Milchprodukte schmecken gut und liefern zudem noch viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die unser Stoffwechsel braucht, um in Schwung zu bleiben. Diese natürlichen Schlankmacher erhalten außerdem das Gespür fürs Essen!
Bei natürlichen Produkten macht es durchaus Sinn, Fett einzusparen, um mehr Platz auf dem Kalorienkonto zu schaffen. Milch, Quark und Naturjoghurt gibt es genauso wie Käse in der fettarmen Variante ohne viele künstliche Zutaten. Leckere fettarme Käsesorten wie Cantenaar, Westlite pikant, Brennnessel Fitness Rebell, Höhlenkäse light, Korbkäse, Harzer, Kochkäse, Mozzarella und Schafskäse bekommt man in vielen Supermärkten. Besonders viel Aroma haben sie frisch von der Theke.
Sülzen, Bierschinken, Roh- und Kochschinken, geräucherter Schinken, Lachsschinken, Putenbrust, Kasseler, Roastbeef, Corned Beef und Bündner Fleisch sind alles von Natur aus fettarme Aufschnitte, die ebenfalls beim Einsparen von Kalorien helfen können. Wenn es mal die Leberwurst oder Teewurst sein soll, empfehlen sich hier tatsächlich die Light-Varianten. Bei ihnen ist ein Teil des Fettes durch mehr mageres Fleisch ersetzt, jedoch sind diese Würste auch in der Light-Variante noch echte Fettbomben. Im Zweifelsfall greift man also einmal weniger zu diesen Würsten oder geht einmal mehr zum Fitnesstraining, denn dadurch lassen sich auch solche kleinen Sünden wieder ausbügeln. Außerdem lassen sich gehaltvolle Lebensmittel sehr kostengünstig und auf natürliche Weise leichter machen. Mayonnaise kann man gut mit fettarmem Naturjoghurt strecken, Sahne beim Kochen mit Milch verlängern, oder fettarmen Naturfrischkäse nutzen. Ein Naturjoghurt wird mit einem Löffel selbst gekochter Marmelade zum Genuss und lässt den verarbeiteten Fruchtjoghurt leicht vergessen.
Fazit
Der Umgang mit Light-Produkten erfordert einen aufgeklärten Verbraucher, um wirklich kalorienarme Produkte von Mogelpackungen unterscheiden zu können. Für einen langfristigen Erfolg beim Abnehmen hilft es, von Natur aus geschmackvolle und kalorienarme Produkte zu wählen. Sie liefern nicht nur weniger
Fett und Kalorien, sondern zudem noch wertvolle Vitalstoffe. Bei verarbeiteten Light-Produkten lohnt sich immer ein Blick auf die Zutatenliste und ein Vergleich des Kaloriengehalts. Wer auf seine Ernährung und seine schlanke Linie achten möchte, sollte nicht systematisch zu Light-Produkten greifen und vor allem nicht die Portionen verdoppeln.
In diesem Sinne: Augen auf beim „leichten“ Einkauf.
Zuckeraustauschstoffe enthalten genauso viele Kalorien wie Zucker Natürliche Schlankmacher wie Obst und Gemüse erhalten das Gespür fürs Essen.