Die meisten Deutschen wünschen sich zum Jahreswechsel vor allem weniger Stress im Alltag, sowie mehr Zeit für Familie und Freunde. Stark vertreten ist auch der Wunsch nach mehr körperlicher Aktivität, sowie einem gesünderen Ernährungsstil.
Warum ist es so schwer die guten Vorsätze durchzuhalten?
Wenn es doch nur so einfach wäre…
Sich neue Ziele zu stecken ist prinzipiell eine gute Sache.
Leider berichtet eine Forsa-Studie zum Thema „gute Vorsätze fürs neue Jahr“ von einer erschreckenden Bilanz. Über 50% der guten Vorsätze, werden in den ersten drei Monaten wieder aufgegeben und die alten Lebensgewohnheiten kehren zurück. Leider scheitern sie meist auch bereits vor der eigentlichen Umsetzung. Ein sehr demotivierender Umstand, der tendenziell bei Männern sogar noch etwas häufiger auftritt als bei Frauen! In der Verhaltensforschung spricht man von der sog. „Prokrastination“. Ein Aufschieben von Dingen, deren Erledigung unangenehm erscheint.
Warum scheitern die guten Vorsätze so oft?
Hier stellt sich natürlich die Frage nach dem WARUM:
– Warum nehmen wir uns Dinge vor, die wir dann doch nicht umsetzen?
– Warum halten wir nicht durch? Scheitert es an Willenskraft, Disziplin und Kontinuität?
Warum ist es wichtig erreichbare Ziele zu setzen?
Wie sollte man sich die richtigen Ziele setzen!
Lebensgewohnheiten grundlegend zu ändern kostet Kraft, Willensstärke und fordert zwingend eine positive Einstellung zur jeweiligen Zielsetzung. Ein entscheidender Fehler, den viele machen: ist, dass bei den Vorsätzen oftmals übertrieben wird. Die richtige Taktik ist daher, sich besser kleine Ziele zu stecken, diese dann aber in einem erreich- und umsetzbaren Rahmen. Wer den Fehler begeht, sie zu hoch zu stecken, wird nach einiger Zeit zwangsläufig in Demotivation und Unlust verfallen, da sich die Veränderungen nicht so einstellen, wie man es sich wünscht.
Die vorgegebene Zeit läuft ab und mit jedem Tag merkt man, dass man sich vom Ziel ein kleines Stückchen weiter entfernt. Das ist sehr demotivierend!
Wie könnte es besser gehen:
Statt sich vorzunehmen 30 kg an Gewicht zu verlieren, ist es besser, sich erst einmal 5 kg vorzunehmen. Statt als Laufanfänger einen Marathon laufen zu wollen, sollte man sich erst einmal an die 5 km-Marke herantasten, um im zweiten Schritt erneute Ziele zu setzen.
Ernährungs-Umstellungen müssen nicht von heute auf morgen zu 100% stattfinden. Man sollte sich zuerst einmal über eine oder zwei Mahlzeiten pro Tag Gedanken machen. Radikale Umstellungen werden oftmals mit Zwängen assoziiert. Wer sich aber zu etwas gezwungen fühlt, dessen Willenskraft wird auch schnell wieder erlahmen.
Bei der Art der Zielsetzung ist es auch sehr wichtig, möglichst sie genau zu definieren. Statt „Ich will abnehmen“ sollte die Zielsetzung lauten „Ich will ab dem 5. Januar in 3 Monaten 5 kg abnehmen“.
Der Unterschied ist klar: Mit verwaschenen, verallgemeinernden Vorsätzen lässt sich weit weniger anfangen als mit einer konkreten Vorgabe zum wann und wie.
Wie und wann sollte man beginnen die Vorsätze zu planen?
Gute Vorsätze werden meist für das neue Jahr gemacht. Für viele beginnt das neue Jahr aber erst dann, wenn man auch wieder voll in den Alltag und in das Berufsleben einsteigt. Oft reicht schon die kleine Zeitspanne von der Idee bis zum Beginn der Umsetzung, um die guten Vorsätze wieder zu verwerfen und ein weiteres Jahr hinauszuschieben.
Studien zufolge sollte man spätestens 72 Stunden nach dem Jahreswechsel mit der Umsetzung der Vorsätze einsteigen. Jeder zusätzliche Tag, der verstreicht, stärkt den inneren Schweinehund. Verringert damit die Chance, sie auch wirklich umzusetzen.
Warum ist die Einstellung so entscheidend?
Ein weiterer, entscheidender Punkt ist die richtige Einstellung. „Menschen sind Gewohnheitstiere“, genau diesen Umstand muss man sich zunutze machen. Man sorgt dafür, dass aus Vorsätzen Gewohnheiten werden und sie fest in unseren Alltag integrieren. Über diese, wir dann eigentlich gar nicht mehr nachdenken müssen, weil Sie fest im Unterbewusstsein verankert sind. Das neue aktive Leben ist nicht mehr wegzudenken.
Auch mit einer Ernährungsumstellung muss man sich wohl fühlen. Erfolge auf der Waage bedeuten „Bestätigung“ und helfen dabei, die neue Ernährungsweise dauerhaft ins Leben zu integrieren.
Im Team oder mit Trainingspartnern lässt es sich leichter kämpfen!
Wenn es um das Erreichen von Zielen geht, bestehen große individuelle Unterschiede zwischen uns allen. Dennoch gelingt es vielen mit einem Partner oder in einem Team leichter, etwas zu verändern. Von Gleichgesinnten kann man sich Feedback, Kritik und Ideen zur Umsetzung einholen oder sich bei Erfolgen auch einmal loben lassen. Oftmals entstehen sogar neue soziale Kontakte, die jeglichen Gedanken an den inneren Schweinehund verschwinden lassen. Dennoch: Wer terminlich stark eingebunden ist oder in seiner Tagesgestaltung sehr flexibel sein muss, sollte sich überlegen, ob es Sinn macht, mit einem Partner zu trainieren. Es gibt nichts ärgerlicheres als Absagen, die kurz vor einem gemeinsamen Termin, einem Treffen oder einem Kursbesuch ankommen. Teamwork bedeutet einerseits Vorteil, andererseits aber auch Verpflichtung!